Kinderwelt Augsburg

Der Beobachtungsbogen „Sismik“

Um beurteilen zu können, ob unsere bilingualen Kinder tatsächlich von der Sprachförderung, die in unserer Kindertagesstätte stattfindet, profitieren, benutzen wir den von Michaela Ulich und Toni Mayr (IFP) 2003 entwickelten Beobachtungsbogen „Sismik“ (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kinder-tageseinrichtungen). Der Bogen wird bei uns bei allen Migrantenkindern ab 4 ½ Jahren angewandt. Mit seiner Hilfe kann man gut dokumentierte Aussagen machen über Lernfortschritte von Kindern und auch über deren sprachbezogene Schulfähigkeit. Der Bogen wurde in einer bundesweiten Stichprobe von über 2000 Migrantenkindern und ca. 900 ErzieherInnen erprobt. Beantwortet werden sollen z.B. folgende Fragen:

• Wie ist die Sprachlernmotivation des Kindes, sein Interesse an Sprache und an sprachbezogenen Angeboten?

• Wie weit kann sich ein Kind im Gesprächskreis einbringen, eine Geschichte nacherzählen oder ein Gedicht aufsagen?  Spricht es deutlich? Wie sind Wortschatz, Satzbau u.s.w.? Durch dieses „Kontrollinstrument“ sind unsere ErzieherInnen ständig dazu angeregt, genauer hinzuhören, wie das Kind eigentlich spricht, wie es mit Verben oder Artikel umgeht, ob das Kind eine große Sprechfreude und im Verhältnis dazu eine relativ geringe „grammatikalische“ Kontrolle über das Gesagte hat u.v.m. Neben diesen auf die deutsche Sprache beschränkten Fragen enthält der Bogen auch Fragen zum Umgang des Kindes mit der Familiensprache und zur sprachlichen Situation in der Familie. Differenzierte Beobachtungen sind eine wesentliche Voraussetzung für differenzierte Förderung. „Sismik“ bietet aber nicht nur Beobachtungshinweise, sondern auch Anhaltspunkte für konkrete Erziehungsziele im Bereich der Sprachförderung.